Hauptspiegel


 
Im Spätsommer 2003 erwarb ich einen Birkmeier / ICS  20" f/4 premium Parabolspiegel, hergestellt aus Pyrex. Neben visueller Beobachtung soll dieser Spiegel auch der CCD Fotografie dienen. Hochwertige Optiken werden besonders von Astrofotografen und visuellen Beobachtern für ihr kontrastreiches und scharfes Bild geschätzt. Amateurastronomen und Hersteller hochwertiger Teleskopsysteme benutzen solche Spiegel um sicher zu sein, eine perfekte Optik für Ihre eigenen Teleskop-Projekte zu erhalten. Um die Tauglichkeit des Spiegels unter Beweis zu stellen, wurde Herr Wolfgang Rohr mit der optischen Qualitätsprüfung beauftragt. Eine Zusammenfassung seiner Messergebnisse verdeutlicht die erworbene Qualität:
 
 
   
Hersteller: Birkmeier / ICS

Material:   Pyrex
Beschichtung: Hilux
Reflektivität: 97%
Materialstärke:  53 mm
Durchmesser:  514 mm
Lichtsammelvermögen g. Auge: 5.412 x
opt. wirksamer Durchmesser: 480 mm Lichtsammelvermögen g. Auge: 4.801 x
Brennweite:   2008 mm
Öffnungszahl (f/D): 4
Gewicht:  29kg
Strehl:  91%

 
 
Optik  

Ronchi_Gramm:  13 lp/mm

Test intrafokal in Autokollimation gegen zwei
Planspiegel D=400 mm zur Prüfung der erzielten
Parabelkorrektur bzw. eventueller Zonen.

Erkennbar, der Rand des Spiegels ist geringfügig 
aufsteigend, hat eine kürzere Brennweite. Der Rest
des Spiegels ist jedoch vorzüglich.

 

<<< Bilder anklicken:  Vergleichsauswertung sehr hochwertiger         Parabolspiegel von ICS & Zeiss.

Optik  

Interferogramm 532 nm wave gegen zwei Planspiegel
im doppelten Durchgang.
Das I_Gramm läßt eine nahezu perfekte Parabel vermuten, leichter Randaufstieg gut erkennbar.
Mit einer Abblendung des Randes auf 480mm opt. wirksamen Durchmesser ist es ein vorzüglicher Spiegel

Bei Überkorrektur wären die Streifen "M"-förmige verbogen, bei Unterkorrektur "W"-förmig.

Optik  

Test auf Astigmatismus mithilfe Bath-Interferometer.

Die Rotations-Symmetrie ist weitestgehend frei von 
Astigmatismus.

Optik   Flächen-Rauhheits-Test im Foucault-Test bei dppeltem Durchgang gegen zwei Flats lässt auf eine glatte Oberfläche schliessen, was besonders für den Kontrast sehr wichtig ist.
Die Politur der Fläche, besonders wenn keine weiteren Zonen das Vergnügen stören, ist besonders glatt und gleichmäßig.
 
Optik  

Fazit:
Wenn unter betrachtnahme des oberen Interferogramm der Spiegel mit einer Ringblende am Rande auf ca. 480 mm nutzbaren Durchmesser abgeblendet wird, was sich aus I_Gramm errechnen läßt (nur für hohe Vergrößerungen ab 300x notwendig), dann ist es ein hochwertiger Spiegel. 
"Die getestete Optik hat recht ordentliche Strehl-Ergebnisse zu Tage getragen, nach Abzug des bemerkenswerten Randes käme ein Strehl von etwa 0.91 heraus" - so Hr. W.Rohr.

 
 
 
 
Diagonalspiegel & Korrektor
 
Wie bereits oben beschrieben, soll das Instrument sowohl den visuellen wie auch für fotografischen Anforderungen in Best möglicher optischer Abbildungsqualität gerecht werden. Da bereits der Hauptspiegel mit seiner hochwertigen Beschaffenheit maßgebend für das gesammelte Licht ist, sollten die nachfolgenden optischen Elemente darauf optimal abgestimmt sein.
Als erstes sind zwei Anforderungen an den Diagonalspiegel gestellt: korrigierte visuelle Beobachtung zu ermöglichen, und CCD-Fotografie mit einem voll ausgeleuchtetem und korrigierten Bildkreis von 50 mm sollen in vollem Umfang möglich sein. Um diese beiden Aspekte zu vereinen, muß ein 140 mm in der kleinen Achse-Diagonalspiegel mit einer Obstruktion von 30% unterhalb der Tubusspinne platz nehmen, auch wenn für visuelle Beobachtung wg. der hohen Obstruktion diese Größe von Nachteil ist, und ein Fangspiegel mit 100 mm in der kleinen Achse vollkommen ausreichend wäre.
Hierfür kommt ein Orion Optics UK Fangspiegel zum Einsatz. Seine elliptische 1/12 wave RMS genaue Pyrex Oberfläche glänzt  mit einer Hilux-Reflektivität von 97%.
Weiteres sehr wichtiges Kriterium um bei Newton-Systemen aufgrund des Rotationsparaboloids den Asymmetriefehler (Koma) zu eliminieren, ist der Einsatz eines auf den Spiegel passend gerechneten Koma-Korrektors. Für die visuellen Zwecke sind die Anforderungen an den Korrektor nicht so hoch wie für die im anderen Kapitel beschriebenen CCD-Kamera Korrektor, jedoch sollte dieser über das gesamte sichtbare Feld, vor allem am Rand, alle Sterne punktförmig abbilden. Nachdem zuvor am Instrument sämtliche am Markt verfügbaren Korrektoren getestet und verglichen wurden, habe ich mich für die visuelle Beobachtung für den 4-elementigen GPU-Optics Aplanatic Newton-Koma-Korrektor von Gyulai Pal entschieden, welcher an meiner Optik die besten Ergebnisse erzielt hat. Dieser 4-linsige 2" Korrektor liefert hervorragende Abbildung im Feld und auf der Achse, ist ideal geeignet für Systeme mit Öffnungsverhältnis f/4, und zudem ist der Korrektor sehr tolerant gegenüber Verkippungen auf der optischen Achse. In dieser Konstellation sollte die nächtliche Beobachtungzeit Freude bereiten, und eine Entschädigung für all die Arbeitszeit mit sich bringen. 


Optik Optik Optik
von links: Fangspiegl mit Spinne und 360° Rotator mit 2" Korrektor,  Instrumenten Rotator mit 3" Hyperion OKZ,  GPU 2" Korrektor
 

 
 
 
Okulare
Wieviel Okulare braucht der Beobachter? Der ambitionierte Sternfreund wird mit drei guten Okularen Freude haben, der professionelle Beobachter benötigt je nach Feinabstimmung einige Exemplare mehr. Was viele Beobachter nicht wissen, ist, wie wichtig gute Okulare für die Leistung des Teleskops sind. Ein Instrument kann das perfekte Objektiv oder den besten Spiegel besitzen, aber die feinsten Details im Fokus werden nicht originalgetreu an das Auge weitergegeben, wenn nicht ein Okular von gleicher Qualität verwendet wird. Es mag wie ein kleines Glied in der Kette erscheinen, aber es kann das optische System entscheidend verbessern oder versagen lassen. Wie so oft ist auch hierbei eine Kompromissbereitschaft gefragt, abzuwiegen zwischen der Toleranz gegenüber optischen Unzulänglichkeiten und den daraus resultierenden Anschaffungspreis. Ferner habe ich das eine oder andere Teleskop angeschafft, wieder verkauft und schließlich ein meinen Bedürfnissen gerechtes gebaut. Damit haben sich einerseits die Anforderungen an die eingesetzten Okulare geändert, auf der anderen Seite haben sich ein paar persönliche Vorlieben herauskristallisiert.
Die Qualität der Okulare sowie der Spiegel entscheidet über die Brauchbarkeit eines Fernrohrs an sich! Für den Anfang genügen 2 bis 3 Brennweiten vollauf, später können es ruhig ein paar mehr werden. Wichtige Kriterien für die Okularwahl - neben der Brennweite selbst - sind der Steckdurchmesser, das scheinbare Sehfeld, der Augenabstand, die Güte der Abbildung, Kontrast, Transparenz, Randschärfe und die Verarbeitung samt Haptik. In Sachen Kontrast und Transparenz spielen natürlich die Anzahl der Linsen und insbesondere die Vergütung eine wesentliche Rolle. Auch sollte man die speziellen Anforderungen seines Teleskops kennen. Ein langbrennweitiger Refraktor mit Öffnungsverhältnis 1:10 oder 1:15 ist bei der Okularwahl „genügsamer“ als ein Spiegelteleskop mit schnellem Öffnungsverhältnis um F/4. Gerade bei schnellen Newton-Systemen wie bei meinem wird es bei Weitwinkelokularen mit einer ordentlichen Abbildung im Randbereich schnell eng. Wer die einschlägigen Preislisten kennt, der weiß, Okulare gibt es im Bereich von 20 bis weit über 600 Euro pro Stück.

Optikl
Meine Okularreihe: Hyperion 5, 8, 13, 17, 24mm, Pentax XW 10, 14, 20mm, Panoptic 22, 27mm & MicroGuide 12,5mm.

Die Baader Hyperion Serie richtet sich an diejenigen Sternfreunde, die ein großes Gesichtsfeld schätzen, auf gute Verarbeitung und optische Qualität Wert legen. Diese Okulare sind für schnelle Newtons ab F/4 geeignet und verfügen über ein Gesichtsfeld von 68°. Die Ablöse- und Nachfolgerserie Baader Morpheus verfügt bei geschätzter Qualität ein Gesichtsfeld von 76°. Der bei allen Okularen ausreichend große Augenabstand macht sie auch für Brillenträger geeignet. Sämtliche Okulare beider Okular-Reihen sind weitgehend verzeichnungsfrei – keine Selbstverständlichkeit bei Weitwinkelokularen. Die Verarbeitung der Okulare ist sehr sauber und angemessen. Besonders hervorzuheben ist, dass man in dieser Preisklasse bislang kein Okular fand, welches die Kombination aus Weitwinkel, bequemem Einblick, brillenträgerfreundlichem Augenabstand und Verwendbarkeit an kurzbrennweitigen Teleskopen bieten konnte. In der Summe der Eigenschaften lassen sich die Hyperion an der Schwelle zwischen Mittelklasse und Spitzenokularen einsortieren. Die Adaptionsmöglichkeiten und Brennweitenvariabilität sind sogar einzigartig. Es gibt eine hervorragende Optik zu einem überzeugenden Preis. Ich denke sie sind eine sehr gute Alternative zu vergleichbaren und wesentlich teureren Okularen z.B.: Tele-Vue Nagler.
Im langbrennweitigen Bereich 22mm und 27mm habe ich mich für Tele-Vue Panoptic Okulare entschieden. Diese Okulare sind die Weiterführung der Radian Serie. Sie verfügen über eine besonders gute Schärfeleistung im Feld bei einem Gesichtsfeld von ebenfalls 68°. Dieser Okulartyp in Kombination mit lichtstarken Newtons ab F/3 bringt eine sehr gute Feldschärfe über das ganze Gesichtsfeld, deshalb ist dieser Okulartyp vor allem bei Besitzern lichtstarker Newton Teleskope sehr beliebt.